Sonntag, 20 Februar 2022 16:54

Sturzgefahr bei Senioren

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elektrischer Aufstehsessel elektrischer Aufstehsessel pixabay

Im Alter lässt der Gleichgewichtssinn nach und die Beinmuskulatur baut ab, viel ältere Menschen sind sturzgefährdet und wissen das meistens nicht einmal selbst. Oft kommt die Einsicht viel zu spät, sich adäquate Hilfsmittel zu kaufen.

Das Umdenken erfolgt in den meisten Fällen erst nach einem schlimmen Sturz. Dann ist meistens bereits der Oberschenkelhals, oder das Schlüsselbein gebrochen und dem Verletzten droht eine Operation und ein Krankenhausaufenthalt.

Was bedeutet sturzgefährdet eigentlich?

In der Pflegewissenschaft ist die Rede von Sturzgefahr, oder sturzgefährdet, wenn der Betroffene auf Grund seiner körperlichen Verfassung nicht mehr in der Lage ist, Bewegungen wie Aufstehen, Laufen, Hinsetzen, oder Hinknien auszuführen, ohne dass dabei das Risiko besteht, dass er stürzt und sich verletzt.

In Altenheimen gibt es bei der Aufnahme neuer Patienten einen detaillierten Fragebogen, dieser soll die körperlichen Fähigkeiten des Betroffenen einschätzen und dadurch können dann geeignete Hilfsmittel bestellt werden wie Rollatoren und Gehstöcke.

Welche Hilfsmittel gibt zur Reduzierung der Sturzgefahr bei Senioren?

Es gibt die klassischen Hilfsmittel wie Gehstöcke, Rollatoren, diese sind für die Fortbewegung perfekt geeignet und gleichen körperliche Schwächen aus und stärken somit die Balance des Betroffenen. Der Großteil der Senioren ist beim Laufen auf einen Gehstock, oder auf einen Rollator angewiesen, allerdings gibt es auch noch andere Hilfsmittel, die einen Senioren beim Aufstehen beispielsweise unterstützen können. Diese sind auch sehr wichtig, da der Großteil der Stürze bei Aufstehbewegungen passiert.

Eines dieser Hilfsmittel ist ein elektrischer Aufstehsessel , dieser unterstützt ältere Menschen in ihrer Aufstehbewegung. Dadurch werden insbesondere Stürze nach vorne hin verringert. Denn beim Aufstehen verlieren viele sturzgefährdete Senioren das Gleichgewicht, oder die Beinmuskulatur ist die starke Belastung beim Aufstehen nicht mehr gewohnt und sie kippen nach vorne.

Hier kommt es häufig zu Frakturen des Schlüsselbeins, aber auch Platzwunden am Kopf sind keine Seltenheit. Diese müssen dann genäht werden und eine unschöne Narbe bleibt übrig. Allerdings sind die physischen Blessuren nicht das einzige Problem bei einem Sturz. Auch die psychischen Folgen können für ältere Menschen fatal sein in ihrer Alltagsgestaltung.

Psychische Folgen für Senioren nach einem Sturz

Sind Senioren gestürzt, hemmt sie dieser Sturz häufig längere Zeit in ihrer Bewegungsfreiheit. Denn dieser Sturz macht vielen älteren Menschen häufig bewusst, wie geschwächt sie eigentlich sind und sie meiden dann die Bewegung. Viele ältere Menschen halten sich dann nur noch an Orten auf, die für sie Sicherheit ausstrahlen.

Dazu zählt in den meisten Fällen das eigene Bett, außerhalb des Bettes wird sich nur noch aufgehalten, wenn eine Hilfsperson dabei ist. Gemütlich auf der Couch, oder in einem Sessel sitzen dann die wenigsten Senioren. Denn hier ist die Angst zu groß, nicht mehr alleine aufstehen zu können und im schlimmsten Fall wieder zu stürzen, beim Versuch den Sessel zu verlassen.

Welche Folgen hat Bewegungsmangel bei Senioren

Die Isolation im eigenen Bett führt dann bei vielen Senioren zu einem starken Bewegungsmangel, dieser wiederum führt zum Abbau der Muskulatur und auch das Immunsystem wird geschwächt. Da einfach die Bewegung fehlt und der Körper immer mehr abbaut.

All das kann zur totalen Bettlägerigkeit führen, in einem solchen Zustand, sind die Senioren viel zu schwach, das Bett zu verlassen. Sie können nur noch mit Hilfe aufstehen und auch die Grundpflege wie das Waschen und Anziehen kann auch nur mit Hilfe ausgeführt werden. Dieser Zustand sollte unbedingt vermieden werden.

Quellen:

Freiberger Ellen: Sturzprophylaxe im Alter: Grundlagen und Module zur Planung von Kursen; mit Tabellen und Modulen. Köln 2010.