Donnerstag, 09 September 2021 12:24

Dekontamination durch Gebäudereinigungsfirma

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Gebäudereinigungsfirmen Gebäudereinigungsfirmen pixabay

Im Internet gibt es viele Webseiten von Reinigungsunternehmen. Die einzelnen Tätigkeiten werden aufgelistet und mit den entsprechenden Preisangaben versehen.

Notfalls kann man unter Support nachfragen oder sich Angebote einholen und vergleichen. Viele Gebäudereinigungsfirmen bieten neben Glasreinigung, Unterhaltsreinigung, Fassadenreinigung, Bodenreinigung, Krankenhausreinigung, Schädlingsbekämpfung, Bauendreinigungen, Teppichreinigungen u. a. auch Dekontaminationsarbeiten an. Diese Unternehmen sind dann auch darauf spezialisiert, gefährliche Verunreinigungen von Objekten oder ungeschützten Flächen zu entfernen. Die Gefährdungen, wo auch Personen betroffen sein können, sind radioaktiver, biologischer oder chemischer Art. Bei einer Arbeit dieser Art ist der Selbstschutz besonders wichtig, um weitere Kontaminationen der Umwelt zu verhindern. Dazu müssen spezifische Schutzausrüstungen wie Waschwasser, Bürsten, Filter, Handschuhe und Kleidung fachgerecht entsorgt oder zumindest spezifisch gereinigt sein. Dekontaminationsszenarien sind beispielsweise Katastrophenfälle oder arbeitsmedizinische Dekontaminationen. Der erste Fall kann bei Kriegsereignissen, Industrieunfällen oder Vulkanausbrüchen und Epidemieherden bestehen. Bei diesen Ereignissen sind viele Menschen betroffen und es werden Notfallpläne und Einsatzkräfte durch das Bundesamt für Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellt. Arbeitsmedizinische Dekontaminationen betreffen meistens nur einzelen Personen, die lokal an entsprechenden Unfällen beteiligt oder im Umfeld waren. Jede Person muss im Falle radioaktiver Kontamination mit einem Dosimeter ausgestattet werden. Personen werden in einem mehrstufigen Prozess dekontaminiert:

  • Entfernung der Kleidung,
  • Reinigung Dusche,
  • Neueinkleidung,
  • Ausscheidung.

Welche der Arbeiten im Ernstfall Gebäudereinigungsfirmen übernehmen, hängt von den Katastrophenfällen selbst und von Entscheidungen der Bundesbehörden ab. Es ist möglich, dass das Land alle erforderlichen Maßnahmen ergreift und alle möglichen Einsatzkräfte einfordert. Informatorisch gesehen gibt es folgende Arten der Dekontamination:

  • Dekontamination von Flächen,
  • Dekontamination von Fahrzeugen,
  • Dekontamination von Geräten,
  • Dekontamination von Personen,
    • Dekontamination von Einsatzkräften,
    • Dekontamination von Zivilisten,
    • Dekontamination von Verletzten.

Herfür gibt es für jede Art spezielle Bezeichnungen, die in Dekon FI, F, G, P, E, Z, V usw. benannt sind. Bei der Dekontamination von Zivilisten gilt ggf. die Massendekontamination. Die Stufen der Dekontaminierung unterteilen sich einmal in den militärischen Bereich, in die Feuerwehr und Hilfsorganisationen und in regionale Lösungen. Der militärische Bereich umfasst die Sofort-Dekontamination im Rahmen des ABC-Schutzes, die operationelle oder Behelfsdekontamination, die gründliche Dekontamination, die Rückführungsdekontamination und die B-Dekontamination. Das obliegt den militärischen Einheiten. Bei Feuerwehr und Hilfsorganisationen wird der Einsatz gemäß FwDV 500 in 3 Stufen eingeteilt:

  • Dekon-Stufe I (Not-Dekontamination): Fast jede Feuerwehr mit
    entsprechendem ABC-Einsatzpersonal kann den Einsatz durchführen.
  • Dekon-Stufe II (Standard-Dekontamination): Einsatz mit Sonderausrüstung
    , Kontaminationsschutzanzug usw.,
  • Dekon-Stufe III (erweiterte Dekontamination): Höchste Stufe der
    Dekontamination, größere Anzahl von Personen sind zu dekontaminieren bzw.
    die Verschmutzung kann nicht mehr mit II bewältigt werden.

In verschiedenen Bundesländern gibt es Länderkonzepte, um die Dekontamination von liegenden, nicht gehfähigen oder verletzten Personen nach Dekon V durchzuführen. Mittel, die für eine Dekontamination bereit gehalten werden, fallen unter die Rubrik Medizinprodukte. Sie unterliegen den Medizinproduktegesetzen. Die meisten dieser verwendeten Mittel gehören zur Notfall- und Katastrophenpharmazie. Das meist verwendete Mittel ist Wasser und Seifenlauge. Das sind für Personen und Patienten keine Gefahrenstoffe, sie sind preiswert und überall erhältlich. Für die Dekontamination von Radionukliden oder wasserunlöslichen Chemikalien kommen speziell dafür konzipierte Dekontaminationsmittel zur Anwendung, die in der GESTIS-Stoffdatenbank gelistet sind. Für biologische Gefahrstoffe sind spezielle Reinigungs- und Desinfektionsmittel vorgesehen.