Montag, 08 November 2021 17:47

Online-Broker: So erkennt man unseriöse Betrüger

Artikel bewerten
(1 Stimme)
Bitcoin Kurs Bitcoin Kurs pixabay

Deutsche Anleger erleiden durch betrügerische Online-Broker oft einen großen finanziellen Schaden. Diese dubiosen Anbieter lassen sich dabei auch durch die geltenden Verbote der Finanzaufsicht nicht an ihren Machenschaften hindern.

 Welche Tricks Anleger kennen sollten, die beispielsweise von dem steigenden Bitcoin Kurs mithilfe eines Online-Brokers profitieren möchten, um dabei nicht an einen unseriösen Betrüger zu geraten, erklärt der folgende Beitrag.

Werben mit Prominenten

Den Rat, in Bitcoins zu investieren, haben in der Vergangenheit weder Günther Jauch noch Dieter Bohlen geäußert. Allerdings gibt es viele Anbieter, die genau damit werben und zwar in Verbindung mit den Logos von bekannten Medien wie dem Spiegel, Sat1, RTL oder ZDF.

Natürlich geht von dieser Werbemaßnahme eine überaus große Wirkung aus, allerdings handelt es sich bei dieser um einen reinen Fake. Mehr als tausende von Anlegern haben jedoch Vertrauen in diese gefälschte Werbung gesetzt und so Investitionen auf dubiosen Handelsplattformen vorgenommen und damit viel Geld verloren.

Große Anzahl an dubiosen Trading-Plattformen

Die Bafin, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen, sowie das BKA sprechen bereits seit dem Jahr 2018 verstärkt Warnungen vor unseriösen Online-Brokern aus, die über keine Lizenz der Finanzaufsichten verfügen.  

Die Anleger werden durch solche Portale mit der Aussicht angelockt, in sehr kurzer Zeit sehr hohe Gewinne generieren zu können, wenn diese mit finanziellen Differenzkontrakten oder binären Optionen in Kryptowährungen, Indizes, Rohstoffe oder Aktien investieren. Sie sollen demnach auf fallende oder steigende Kurse setzen. Allerdings führt dieser Handelsansatz in vielen Fällen zu einem Totalverlust. Diese Art der Finanzprodukte sollten nur von sehr erfahrenen und professionellen Anlegern in Anspruch genommen werden –  und das natürlich ausschließlich bei seriösen Brokern.

Dennoch gibt es auch immer mehr Laien, die mit finanziellen Differenzkontrakten und binären Optionen handeln. Allerdings ist sogar im Kleingedruckten der Broker der Hinweis zu finden, dass im Rahmen des CFD-Handels rund 80 Prozent der privaten Anleger Verluste erleiden. Der Handel mit binären Optionen ist aus diesem Grund seit dem Sommer des Jahres 2018 in der EU sogar für private Anleger verboten.

Das Vorgehen der unseriösen Broker

Unseriöse Broker nutzen Online-Handelsplattformen, die auf den ersten Blick überaus professionell wirken können, um Anleger mit hohen Gewinnaussichten anzulocken. In der Regel bieten sie dabei Kryptowährungen sowie die bereits erwähnten CFDs und binären Optionen an.

Die Betrüger nutzen in vielen Fällen spezielle Softwareanwendungen, um den Anlegern steigende Kurse und einen aktiven Handel glaubhaft vorzutäuschen. Allerdings wird das Geld der Kunden in der Regel überhaupt nicht investiert, sondern lediglich in die eigene Tasche gesteckt. Die Schäden, die so entstehen, liegen laut den Angaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen und den polizeilichen Ermittlern in Millionenhöhe.

Sitz der dubiosen Broker im Ausland

Die Betreuung der Kunden der Betrüger übernehmen in den meisten Fällen Callcenter, die im Ausland sitzen. Allerdings sind die Broker durchaus der deutschen Sprache mächtig und verfügen ebenfalls über eine deutsche Telefonnummer. Allerdings lässt sich dadurch keinesfalls darauf schließen, dass sich auch der Sitz des Brokers in der Bundesrepublik befindet.

Wird von den Anlegern eine Registrierung auf der jeweiligen Plattform ausgeführt, erhalten sie kontinuierlich Anrufe, in denen sie aufgefordert werden, Überweisungen zu tätigen. Eine gängige Methode besteht dabei beispielsweise darin, die Anleger davon zu überzeugen, dass sie rund zehn bis 14 Prozent ihrer angelegten Summe als Gebühr entrichten müssen, damit Gelder, die angeblich von der Bafin eingefroren wurden, ausgelöst werden und sie so ihren verloren Einsatz zurückzuerhalten. Die Betrüger schrecken dabei auch nicht davor zurück, gefälschte Schreiben, die angeblich von der Finanzaufsicht stammen, vorzulegen.

Die dubiosen Broker-Portale halten sich am Markt in der Regel kaum länger als sechs Monate. Danach folgt die Einstellungen und den Kunden stehen keinerlei Kontaktmöglichkeiten mehr zur Verfügung.